Die Immobilienpreise in Deutschland sind auf einem Rekordhoch und es scheint, als gäbe es keinen Abwärtstrend. Für junge Familien oder Paare, die vom Eigenheim träumen, bedeutet das oft, noch tiefer in die Taschen zu greifen, um die eigenen vier Wände zu realisieren. Wo es früher noch möglich war, relativ kostengünstig ein Eigenheim zu bauen, gilt es heute eher als unerreichbarer Luxus. Schuld daran sind mehrere Faktoren, wie gestiegene Baukosten, höhere Zinsen, strengere energetische Herausforderungen oder die ewige Suche nach einem geeigneten Bauplatz.
Wer bereits Immobilienbesitzer ist, kann sich also glücklich schätzen, denn die Preisentwicklung zeigt nur in eine Richtung: nämlich ganz weit nach oben.
Die Chancen für eine Wertsteigerung stehen daher sehr gut, was sich aber durch die Vernachlässigung einiger kritischer Punkte schnell ändern kann.
Der Wert einer Immobilie wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie z.B. Standort, Größe, Zustand und so weiter. Klar, diese Faktoren kennt man, aber auch Punkte wie die Energieeffizienz oder Instandhaltung spielen eine entscheidende Rolle für den langfristigen Werterhalt. Ist Haustechnik veraltet oder nicht mehr intakt und Heizsysteme noch nicht auf neueste umweltfreundliche Standards umgestellt, bedeutet das oft einen alljährlichen Wertabfall einer Immobilie. Ohne passende Sanierungsmaßnahmen und regelmäßige Wartung können kleine, leicht zu behebende Schäden zu kostspieligen Großprojekten werden.
Wie eine Immobilie ihren Wert erhalten oder sogar steigern kann und welche Rolle Facility-Manager dabei spielen, klären wir nun im Detail:
Welchen Einfluss haben Facility-Manager auf den Werterhalt einer Immobilie?
Immobilien gelten generell als sichere Kapitalanlage und das zeigt sich auch in den Zahlen. Zwischen 2010 und 2022 haben sich die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen um 94 Prozent erhöht, was eine durchschnittliche Steigerung von fünf Prozent pro Jahr ausmacht. Besonders deutlich war der Anstieg von 2020 auf 2021 mit satten elf Prozent. Bei solchen Renditen wird aus grauem wertlosen Beton wirklich ‘Betongold’.
Dennoch ist klar, dass die Preisentwicklung je nach Region, Standort, Ausstattung, Energieeffizienz und Zustand variiert. Daher haben besonders umweltfreundliche Wohn- und Gewerbeobjekte, die regelmäßig gewartet werden und den neuesten Sicherheitsstandards entsprechen, rosige Zukunftsaussichten vor sich.
Und hier kommen Facility-Manager ins Spiel: Sie kennen die Herausforderungen, die ein Gebäude mitbringt und wissen, wie der Wert einer Immobilie optimal erhalten oder sogar gesteigert werden kann.
1.Regelmäßige Wartung: Was passiert wenn man die Wartung vernachlässigt
Anfangs noch ein kleines Dachleck und später ein umfassender Wasserschaden im ganzen Haus. Beispiele wie diese verdeutlichen, dass selbst kleinlich wirkende Mängel zu maßgeblichen Schäden an der Gebäudestruktur führen können. Und das ist vor allem ärgerlich, wenn man bedenkt, dass man diesen Makel durch eine regelmäßige Wartung und Instandhaltung schon früh hätte erkennen können, bevor daraus ein finanzielles Fiasko geworden wäre.
Wir halten fest: Der Marktwert einer Immobilie sinkt ohne regelmäßige Wartung!
Deshalb haben wir eine kleine Checkliste erstellt:
Welche Bereiche sollten regelmäßig geprüft werden?
- Heizungsanlagen
- Elektronik
- Aufzüge und Lüftungsanlagen
- Dach und Fassade
- Sanitäranlagen
- Brandschutzsysteme
- Fenster und Türen
2.Energieeffizienz: Einen Schritt voraus sein
Das Meer tobt, das Wetter spielt verrückt und unsere Wälder brennen - es gibt viele Gründe, warum eine nachhaltige Lebensweise angestrebt werden sollte. Auch in der Baubranche geht alles in Richtung Nachhaltigkeit. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern spart langfristig auch Betriebskosten ein.
Durch folgende energieeffizienter Maßnahmen, kann der Immobilienwert gesteigert werden:
- Austausch alter Fenster und Dämmung von Fassaden: Reduziert Wärmeverlust
- Installation von Solaranlagen für grünen Strom
- Smarte Energiemanagement-Systeme, um den Energieverbrauch zu optimieren
- Wärmepumpen für umweltfreundliches Heizen
- Grüne Dächer und allgemeine Fassadenbegrünung: Verbessert die Isolierung und reinigt die Luft
3.Sicherheit:
Auch in einer friedlichen Gesellschaft wie der unseren, kommt es immer mal wieder zu Diebstählen und Raubzügen in Privat- und Gewerbeimmobilien. Im Jahr 2023 waren es sogar 213 Einbrüche pro Tag. Leider werden Sicherheitsmaßnahmen häufig hinten angestellt, wenn es um die Optimierung der Immobilie geht und erst angegangen, wenn es zu spät ist.
Diese Sicherheitsmaßnahmen sollten auf keinen Fall fehlen:
- Brandschutzmaßnahmen: Kontrolle, Wartung und Installation von Feuerlöschern, Sprinkleranlagen und Fluchtwegen
- Sicherheitsüberwachung: Installation und Wartung von Kameras und Alarmanlagen
Gut zu wissen: Sicherheitsmaßnahmen und Brandschutzmaßnahmen werden teilweise vom Staat gefördert (KfW-Förderung, BAFA-Förderung, Steuervorteile, Regionale Förderprogramme - Näheres in den Quellen)
Wertsteigerung in der Praxis: 3 Tipps für Immobilienbesitzer
- Energieeffizienz analysieren: Bevor man überhaupt anfängt Energie einzusparen, sollte man wissen, wo überhaupt Wärme verloren geht und was genau optimiert werden kann. Ein Energiecheck liefert erste Erkenntnisse, die für weitere Maßnahmen wie Fassadendämmung oder den Wechsel zu Solaranlagen wichtig sind
- Überprüfung der Gebäudetechnik: Heizungsanlagen, Klimageräte und Lüftungssysteme auf dem neuesten Stand? Veraltete Technik hat meistens einen erhöhten Energiebedarf und das sorgt für hohe Betriebskosten
- Planung und Organisation: Um nicht den Überblick zu verlieren und unscheinbare, leicht zu behebende Schäden frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig einen Wartungsplan zu erstellen. Besonders sensible Zonen wie Dach, Fassade, Sanitär und Elektronik sollten regelmäßig geprüft werden, damit Schäden präventiv vorgebeugt werden können
Förderprogramme für Modernisierungen: Finanzielle Mittel nutzen
Modernisierungen sind alles andere als günstig, daher ist es kein Wunder, dass viele Vermieter sich davor drücken. Muss ein Altbau beispielsweise gedämmt werden, geht das schnell in den fünf- bis sechsstelligen Bereich. Klar, bei solchen Preisen fällt erstmal die Kinnlade herunter, doch die Investitionen lohnen sich langfristig immer!
Glücklicherweise gibt es viele finanzielle Mittel und Förderungen, die besonders grüne Projekte unterstützen:
- KfW-Förderung: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz KfW) bietet attraktive, zinsgünstige Fördermöglichkeiten für grüne Modernisierungen. Darunter fallen Investitionen wie Wärmedämmung, der Einbau moderner Heizsysteme oder der Wechsel zu erneuerbaren Energien
- BAFA-Zuschüsse: Auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz BAFA) unterstützt nachhaltige Energiequellen wie Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen mit finanziellen Zuschüssen
- Steuervorteile: Modernisierungs- und Sanierungskosten können oft steuerlich geltend gemacht werden, was die finanziellen Belastungen um ein Vielfaches reduzieren kann
Wie hoch die Förderung oder der Zuschuss genau ausfallen wird, muss im Einzelfall geprüft werden. Meistens gilt die Regel: Je besser die Energiebilanz eines Gebäudes, desto mehr Fördergelder gibt es.
Werterhalt mit Facility-Management? Auf jeden Fall!
Geschickt investiert und dann vernachlässigt? Was anfangs noch als kluge lukrative Investition scheint, kann sich schnell in einen finanziellen Ruin verwandeln. Eben mal nicht die Rauchmelder gecheckt und die Feuerlöscher geprüft und schon einen großflächigen Brand ausgelöst. Situationen wie diese sind real und sind nicht nur ein finanzielles Desaster, sondern gefährden auch Menschenleben.
Gebäudemanager kennen die Gefahren, die nicht gewartete Sicherheitsmaßnahmen mit sich bringen können und sorgen dafür, dass potenzielle Risiken frühzeitig erkannt und behoben werden.
Aber es sind nicht nur Sicherheitssysteme, die regelmäßig geprüft werden müssen, sondern auch Heizungsanlagen, Elektronik, Aufzüge und Sanitäranlagen müssen kontinuierlich gewartet und auf dem neuesten Stand gehalten werden.
Der Wert einer Immobilie hängt also von mehreren Faktoren ab und lässt sich vor allem durch Modernisierungen, Energieeffizienz und ein smartes Facility-Management beeinflussen.