Grün, die Farbe unserer Natur und unserer Umwelt - eine Farbe, die bedroht ist. Bedroht durch unseren maßlosen Energie- und Ressourcenverbrauch. Das Resultat: Klimawandel, steigende Temperaturen, schwindende Lebensräume und eine Welt, die aus dem Gleichgewicht gerät.
Allein die Gebäudeindustrie ist für etwa ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich, ohne überhaupt die Ressourcennutzung wie Holz und Metall mit einzubeziehen. Ein Drittel, das ist so viel wie der gesamte weltweite Verkehrssektor. Kaum zu glauben, aber wahr. Grund genug, um unsere derzeitige Bauweise auf den Kopf zu stellen und alles in Richtung Nachhaltigkeit umzurüsten.
Wer hätte gedacht, dass Wohnen so klimaschädlich sein kann?
Flugzeuge, Autos und vor allem Kreuzfahrtschiffe sind bekannt als Umweltsünder, aber Wohnen ist für viele vermutlich Neuland. Dabei ist der Wohnsektor in Sachen
Energie- und Wasserverbrauch ganz vorne mit dabei und maßgeblich an unserem übergroßen CO2-Fußabdruck beteiligt.
Um den Fußabdruck ein paar Schuhgrößen zu schrumpfen, braucht es eine Energiewende. Beobachtet man die neuesten Ideen der EU-Kommission, scheint das Thema auch in der Politik angekommen zu sein.
Green Deal ist das Stichwort:
Das Thema Nachhaltigkeit wird nicht nur in der Gesellschaft immer relevanter, sondern ist auch in der Politik in aller Munde. Die EU hat sich daher auf einen Green Deal geeinigt, der Maßnahmen für den Klimaschutz definiert und damit die Weichen für eine grüne Zukunft stellt.
Der grüne Spirit ist auch auf die Bundesregierung übergeschwappt: Bis 2030 sollen zwei Drittel der klimaschädlichen Emissionen des Gebäudesektors eingespart werden. Und das ist erst der Anfang: Zwanzig Jahre später, genauer gesagt, bis 2050 soll der Gebäudebestand sogar komplett klimaneutral sein.
Ganz schön ambitioniert - ob das wohl klappt? Sicher ist auf jeden Fall, dass der Betrieb von Gebäuden einen entscheidenden Faktor auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft darstellt.
Das schont nicht nur unseren Planeten, sondern ist auch wirtschaftlich sinnvoll: Welche Vorteile grüne Immobilien sonst noch haben und wie sie nachhaltiger werden können, erfährst du in den nächsten Abschnitten.
Aber was macht ein Gebäude eigentlich nachhaltig?
Eine klare Definition gibt es dafür nicht, aber generell gilt ein Gebäude als besonders nachhaltig, wenn folgende Punkte eintreffen:
1.Energieeffizienz:
● Reduzierung des Energieverbrauchs durch Wärmedämmung und Isolierung
● Austausch von fossilen Energieträgern durch erneuerbare Energiequellen
● Ökologische Heiz-, Kühl- und Belichtungssysteme
Das Ziel sind „Nullenergiegebäude", die nahezu keine Energie verbrauchen, bzw. Energie aus grünen Energieträgern wie Solarenergie gewinnen.
2.Minimale Emissionen und Maximale Ressourcenschonung
- Minimierung der CO2-Emissionen während der Bauphase und der Unterhaltung der Gebäude
- Umweltfreundliche Gebäudeplanung
- Nachhaltige Baumaterialien und schadstofffreie Baustoffe
Nachhaltigkeit beginnt bereits beim Bau: Durch einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und den Verzicht schädlicher Baustoffe, werden nicht nur Emissionen gesenkt, sondern auch wertvolle Ressourcen eingespart.
Genug von der Theorie: Was das in der Praxis bedeutet
Action Steps zur Umsetzung nachhaltiger Gebäude
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Erneuerbare Energiequellen: Grüne Photovoltaik-Anlagen und Wasserreservoire statt auf braune fossile Energieträger zu vertrauen
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Energieverbrauch analysieren: Wie hoch ist der tatsächliche Energieverbrauch? Wo gibt es Einsparungspotenzial? Wichtige Fragen, um den Energieverbrauch zu senken.
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Wärmedämmung verbessern: Über die Hälfte der Fassaden in Deutschland sind noch ungedämmt und das, obwohl eine gute Isolierung den Energieverbrauch deutlich senken kann. Besonders sanierungsbedürftige Gebäude können von einer effektiven Wärmedämmung profitieren und kräftig CO2 einsparen. Und das Beste daran? Moderne Isoliermaterialien sind ein gutes Investment, denn sie halten die Wärme im Winter drinnen und im Sommer draußen - d.h. weniger Kühlen und Heizen, mehr sparen!
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Beleuchtung auf LED umstellen: LED Lampen verbrauchen gerade mal ein Drittel so viel Strom, wie eine herkömmliche Glühbirne
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Heiz- und Kühlsystemen optimieren: Wärmepumpen werden nicht ohne Grund von der Politik gefordert - zwar sind die Anschaffungskosten hoch, aber es lohnt sich, denn Wärmepumpen verbrauchen langfristig viel weniger Energie als herkömmliche Heizmittel und nutzen keine umweltschädlichen fossilen Brennstoffe.
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Weitere Maßnahmen: Wassereinsparung durch Regenwassersammelsysteme, Erneuerung von Gebäude- & Anlagentechnik, Richtige Mülltrennung für besseres Recycling
Wie Künstliche Intelligenz dabei helfen kann
Viele dieser Vorhaben setzen eine richtige Datenanalyse voraus, um Optimierungs-Lücken erstmal erkennen zu können. Glücklicherweise kann diese lästige Arbeit heutzutage ganz einfach mit der Hilfe von Künstlicher Intelligenz erledigt werden. Ob Leistungsüberwachung oder Problemerkennung, alles ganz easy vom Büro - keine Anfahrt, keine Staus oder andere Verzögerungen.
Nach der Analyse entwickelt die KI passende Strategien zur Reduzierung der Umweltauswirkungen, wie beispielsweise smartes Ressourcenmanagement oder CO2-Optimierung.
Gebäudewartung, Leistungsüberwachung vor Ort? Umständlich, zeitaufwendig, kostenintensiv und alles andere als zukunftsfähig. Die Implementierung von digitalen Tools ermöglicht mehr Effizienz bei weniger Kosten - Wer kann da schon „Nein“ sagen?
Vorteile für Vermieter: Den Zeitgeist nutzen!
Nachhaltigkeit ist längst nicht mehr nur ein Trend von naturverbundenen Subkulturen, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Besonders Vermieter können diese neue Bewegung für sich nutzen und in umweltfreundliche Gebäude und energieeffiziente Technologien investieren, um echten finanziellen und ökologischen Mehrwert zu schaffen.
Die Benefits im Detail:
1.It's all about the money: Finanzielle Vorteile
- Kostenersparnis durch Energieeffizienz: Eine Reduzierung des Energieverbrauchs durch ökologische Sanierung oder Nachrüstung hat einen positiven Einfluss auf die Betriebskosten. Weniger Energie, weniger Ausgaben
- Wartungskosten: Umweltfreundliche Gebäude senken die Instandhaltungskosten um bis zu 20 Prozent
- Wiederverkaufswert: Grüne Immobilien sind im Trend und bringen beim Verkauf eine Wertsteigerung von bis zu 16 Prozent
- Wettbewerbsvorteil: Umweltschutz ist im Mainstream angekommen - und das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Energieeffiziente Gebäude erzielen höhere- Mietniveaus und Vermittlungsquoten und die Bemühungen in Richtung grüne Zukunft stärken gleichzeitig auch noch das Image
2.Sicher vor Gesetzesänderungen: Rechtliche Benefits
Vorbereitet sein: Jahr für Jahr wird das Gesetzbuch um neue Regelungen erweitert, die unter anderem auch Vermieter treffen. Auch in Sachen Nachhaltigkeit wird sich in der Zukunft vieles tun, daher unser Tipp: Frühzeitig anpassen und einen Schritt voraus sein
Grünes Engagement: Für eine Welt die noch lebenswert ist
Von den wirtschaftlichen Vorteilen mal abgesehen, bedeutet jeder Schritt in Richtung Nachhaltigkeit auch, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Verantwortung gegenüber unserer Umwelt und vor allem den folgenden Generationen - schlussendlich sind sie es, die die langfristigen Folgen unserer Entscheidungen tragen werden.
Klimaneutral bis 2050, ein gewagtes Ziel, aber mit der richtigen Umsetzung absolut machbar.